Zucht in Portugal

Selbstverständlich ist Portugal das führende Land in der Zucht des Fila San Miguel. Eine beträchtliche Anzahl der Züchter befindet sich auf den Azoren, es gibt aber auch jede Menge Züchter auf dem Festland.
In Portugal wird die Zucht dieser Rasse durch den CPC bezuschußt, damit die Population gleich bleibt bzw. sich vergrößert. Das bringt leider auch einher, dass es einige Vermehrer gibt, die sich wenig Gedanken zur Selektion, Gesundheit und über den Charakter machen. Diese bieten ihre Welpen für sehr wenig Geld an, oft haben sie nicht die nötigen Impfungen, Entwurmung, Mikrochip, oder Eintragung im LOP. Durch dieses enorme Preisgefälle (Welpen werden teilweise für 150-250€ angeboten, Welpen ohne LOP sogar für unter 100€) haben seriöse Züchter es schwer ihre Würfe zu verkaufen. Zwar werden in Portugal viele Filas (noch) im Zwinger und nicht im Wohnhaus gehalten, das schließt eine liebevolle Aufzucht, Investitionen in die Gesundheit und Gedanken zum Zuchtfortschritt nicht aus. Dennoch sollte man nicht „blind“ einen Fila aus Portugal/von den Azoren importieren, da leider auch durch die teilweise massive Zwingerhaltung der Hund charakterliche Mängel haben kann, da der Welpe während der wertvollen Prägephase nicht mit genügend Außenreizen konfrontiert wurde und somit oft ein sehr territoriales Verhalten zeigt, welches in unseren gesellschaftlichen Strukturen zu Problemen führen kann.
Natürlich können es sich die wenigsten potentiellen Käufer leisten sich eine Zucht vor Ort anzuschauen und sich somit ein eigenes Bild von der Aufzucht und Haltung machen zu können. Deshalb ist es wichtig beim Kauf eines Welpen schon rechtzeitig Kontakte zu knüpfen, sich weitere Meinungen einzuholen und vor allem viel Zeit zu haben.

Die portugiesische Zucht ist insgesamt sehr viel einheitlicher, homogener als in Frankreich, dennoch ist nicht alles Gold was glänzt.

 

Leider habe ich momentan nur Zahlen ab 1999 zur Verfügung, obwohl die systematische Eintragung und Zucht seit den 1980ern existiert. Mit der ersten Ausstellung (Monografica) stieg das Interesse an der Rasse. Auffällig ist, dass viele Hunde Initialtitel tragen. Erst ihre Nachzucht (ab einer bestimmten Generation) werden in den LOP eingetragen.

Siehe auch die Geschichte über die Entstehung der Rasse.

 

1999
RI (m) 135
RI (f) 97
LOP (m) 187
LOP (f) 172
total 591

2000
RI (m) 77
RI (f) 66
LOP (m) 221
LOP (f) 147
total 511

2001
RI (m) 82
RI (f) 74
LOP (m) 194
LOP (f) 156
total 506

2002
RI (m) 28
RI (f) 12
LOP (m) 164
LOP (f) 136
total 340

2003
RI (m) 24
RI (f) 21
LOP (m) 203
LOP (f) 149
total 397

2004
RI (m) 7
RI (f) 4
LOP (m) 187
LOP (f) 155
total 353

2005
RI (m) 13
RI (f) 15
LOP (m) 146
LOP (f) 148
total 322

2006
RI (m) 19
RI (f) 21
LOP (m) 135
LOP (f) 93
total 268

2007
RI (m) 14
RI (f) 22
LOP (m) 127
LOP (f) 106
total 269

2008
RI (m) 20
RI (f) 20
LOP (m) 140
LOP (f) 123
total 303

2009
RI (m) 40
RI (f) 35
LOP (m) 91
LOP (f) 75
total 241

2010
RI (m) 62
RI (f) 53
LOP (m) 132
LOP (f) 125
total 372

2011
RI (m) 29
RI (f) 32
LOP (m) 99
LOP (f) 134
total 294

RI (Registro iInicial) bezieht sich auf einen Initialtitel für Hunde ohne Pedigree. Sie können vorgestellt werden wenn sie dem Rassetyp entsprechend, allerdings werden sie nicht direkt in das portugiesische Stammbuch eingetragen.
LOP (Livro de Origens Portugues) bedeutet eine Eintragung in das portugiesische Zuchtbuch im Clube Portugues de Canicultura (CPC).
(m) und (f) beziehen sich auf das Geschlecht („macho“ und „femea“ für Rüde und Hündin).

Quelle: http://www.cpc.pt/?registos/estatisticas,pt

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