FSM als „Kampfhund“?

Der Fila de Sao Miguel ist aktuell zum Glück nirgens als Listenhund verzeichnet. Als so genannte „Kampfhunde“ wurden hauptsächlich molossoide Hunde mit breitem Kiefer (= hoher Beisskraft) gelistet. Das Image vieler Rassen, die sich als Begleit- und Familienhunde bewährt haben, leidet unter diesen Verordnungen sehr. Auch die Halter, Züchter und Freunde dieser Hunde sind in ihrer (Reise)Freiheit mancherorts enorm eingeschränkt, durch teils tierschutzverachtenden Verordnungen im Ausland.

Wahrscheinlich durch seine geringe Verbreitung ist der Fila Sao Miguel von diesen Verodnungen verschont — bis auf in Italien.

Von 2003 bis 2009 herrschte ein Gesetz, welches die gesamte FCI Gruppe 1 (Hirten- und Hütehunde) und Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhunde), also über 135 Rassen (!!) auf die Liste setzte. Somit waren in diesem Zeitraum neben dem Fila San Miguel auch der Shetland Sheepdog (Sheltie), Collie, Welsh Corgi, Schäferhunde, Australian Shepherd, Zwergschnauzer oder Appenzeller Sennenhund so genannte „Kampfhunde“. Die Lächerlichkeit dieses Gesetzes wurde erkannt und durch ein zentrales Verzeichnis ersetzt, welches auffällige Hunde und/oder Hundehalter registriert. Die „Ordinanza Martino“ vom 3. März 2009 stellt fest, dass die bisherige Regelung die Anzahl von Vorfällen mit aggressiven Hunden nicht verringert hat und dass die wissenschaftliche Literatur belegt, dass aufgrund der Rassezugehörigkeit keine Voraussage des Auftretens aggressiven Verhaltens möglich ist

Ein meiner Meinung nach vorbildliches System.

Jeder (zukünftige) Fila-Besitzer sollte sich der Verantwortung bewusst sein, dass mit jedem auffälligem Hund eine Verordnung leider auch geändert werden kann. Ein schlechtes Image lässt sich nur sehr mühselig wieder reparieren, lassen wir es also besser erst gar nicht so weit kommen!

Hundeverstand

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